Photoproduktionen in Mexico waren bereits 1988 eine spezielle Herausforderung. Mit 4 Projekten in der Tasche war erstmals das Organisatorische zu bewältigen. Recherchen zu Modelagenturen, Mietequipment, Locations, Zollformalitäten, Bewilligungen, Flügen, Unterkünften und vielem mehr. Zum Glück kannte ich vor Ort einen Schweizer Schulkollegen, welcher mir bei den Vorbereitungen und als Locationscout behilflich war. Die telefonischen Vorabklärungen kosteten damals noch ein kleines Vermögen, ich konnte aber so das Meiste bereits von Zürich her aufgleisen.
Vorab war ich noch für ein anderes Projekt in New York und erfuhr dort einen Tag vor der Abreise, dass es trotz Zusage kein Mietequipment gab. Also hiess es, auf die Schnelle Geld und Equipment in New York zu organisieren, was dann im letzen Moment noch zum klappen kam. Für die geplante Modestrecke eines Schweizer Magazins und eine freie Arbeit ging es nach der Landung in Mexico City gleich an die etwas abenteuerliche Buchung und Diposition der Models. Daraufhin folgte erst die Aufnahmeserie für ein Schweizer Pharmaunternehmen. Dessen vor Ort ansässige Geschäftsleitung gab uns dann zusätzlich wichtige Tipps zur Suche der Loactions für die Fashionshootings, welche in der Folge ebenfalls erfolgreich umgesetzt werden konnten.
Am Schwierigsten entpuppte sich die Photorundreise für ein Schweizer Reisebüro, 8000 Autokilometer, 3 platte Reifen und gesprungene Frontscheibe inklusive. Spannend waren auch der Inlandflug zum «Huatulco International Airport», damals 3 Strohhütten in der Pampa, die Ortschaften, wo es nur ein während 18:00 bis 19:00 verfügbares Telefon gab oder Gegenden, wo man nicht wusste, ob man willkommen ist oder gleich ausgeraubt wird. Ging zum Glück alles gut und die Bilder waren im Kasten. Bemerkenswert der Umstand, dass uns, trotz einheimischer Vermittlung, niemand ein Kleinflugzeug für Luftaufnahmen vermieten wollte. Dollares in der Tasche, Fluggeräte bereit, Piloten provisorisch gebucht, aber das Desinteresse dominierte. Na ja, mañana, vielleicht. Erstaunt war ich auch von anderen Gegensätzen. Beispielsweise gab es im ganzen Kaffeeland nur Instantkaffee, hinter den richtigen Mauern war der feinste italienischen Expresso jedoch selbstverständlich.